Konzeption

Die ursprüngliche Idee des Wald- oder Naturkindergartens stammte aus Dänemark. Dort schlossen sich einige Eltern einer Mutter an, die mit ihren eigenen Kindern viel im Wald unternahm. Erst viele Jahre später wurde der erste staatlich anerkannte Kindergarten im Flensburg gegründet. In der Zwischenzeit haben sich viele verschiedene Konzepte entwickelt, die alle zum Ziel haben, den Kindern ein Erleben der Natur zu ermöglichen. Wenn Sie überlegen Ihr Kind im Waldkindergarten Rohr anzumelden, sollten Sie sich Zeit nehmen, die aktuelle Konzeption (PDF hier öffnen) durchzulesen.

Der Waldkindergarten Rohr zählt zu den klassischen Waldkindergärten. Wir verbringen mit den Kindern den ganzen Vormittag, bei verlängerten Öffnungszeiten auch einen Teil des Nachmittags, in einem Waldstück in der Nähe unserer Hütte. Diese bietet uns Schutz bei kalter Witterung oder aufziehenden Gewittern.

Eingebettet in einen strukturierenden Tagesablauf finden die Kinder im Waldkindergarten die Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu entdecken und diese weiter zu entwickeln. Neben Anregungen durch die Erzieherinnen bieten wir den Kindern viel Zeit für das eigenen Erleben und Erproben ihres Könnens. Wir verzichten bewusst auf ein überfrachten durch Angebote. So können die Kinder lange und ausgiebig ihre Spielideen verfolgen, sich ihre eigenen Spielwelten erschaffen und sich so die Welt mit all ihren großen und kleinen Wundern, Aufgabenstellungen und Fragen erschließen. Unsere Angebote stimmen wir meistens auf die Themen der Kinder ab.

Im Alltag nehmen wir keine passive Rolle ein, sondern sind für die Kinder, ihre Belange und Fragen da. Unser Ziel ist es, das sich die Kinder geborgen, sicher und ernst genommen fühlen. Auf dieser Grundlage gestalten wir unsere Arbeit mit den Kindern.

Der folgende Abschnitt zeigt nur einen Bruchteil dessen, was im Waldkindergarten möglich ist.

Jahreszeitlich bedingt steht im Winter bei uns die Bewegung im Vordergrund. Wandern, Schlittenfahren, Schneemann/-frau bauen, Bewegungspiele halten uns warm. Mit trockener Wechselkleidung und einem leckeren 2.Frühstück macht ein Waldtag großen Spaß.
Ausflüge, Theaterbesuche u.ä. bringen zusätzliche Abwechslung.

Der Frühling lädt zum Spielen in einem der Lägerle ein. Endlich können auch die dicken Jacken ausgezogen, die Wasserfarben und Stifte wieder genutzt und die Schnitzmesser ausprobiert werden.
Der Sommer im kühlen Wald bringt viel Zeit zum Bauen und Gestalten. Die Feinmotorik wird beim Nägeleinschlagen, Weben, Malen oder auch beim Schnitzen immer mehr verfeinert. Für die Kinder steht hier das Tun, der Entstehungsweg im Vordergrund. Die entstandenen Werke der Kinder bleiben häufig im Wald zurück. Oft wird über einen längeren Zeitraum an diesen Werken gearbeitet. Für die angehenden Schulkinder naht der Abschied vom Kindergarten.

Im Herbst beginnen die meisten dreijährigen Kinder ihre Kindergartenzeit. Zu Anfang werden sie von ihren Eltern begleitet. Diese helfen bei der Eingewöhnung in eine andere Umgebung. Sie sind der sichere Hafen, in den die Kinder sich zurückziehen können, wenn die vielen Eindrücke sie zu überwältigen drohen. Behutsam lösen wir die Kinder von ihren Eltern und integrieren sie in die Gruppe. Die Kindergruppe findet sich nach den Ferien neu. Freundschaften werden geschlossen, andere verlieren sich. Es ist eine Zeit des Wechsels. Spaziergänge durch den Wald helfen gegen die morgendliche Kühle. Die Zeit nach dem gemeinsamen Vesper wird zum Spielen genutzt. Alles Spielmaterial wird noch einmal ausprobiert bevor der Winter kommt.

Wir Erzieherinnen verstehen uns als Begleiter und Unterstützer der Entwicklungsschritte, die die Kinder in dieser Zeit bewältigen.
In Gesprächen im Erzieherteam tauschen wir uns über Beobachtungen des einzelnen Kindes aus und überlegen, wie wir es in seiner Entwicklung unterstützen können.
Ein weiterer wichtiger Faktor für unsere Arbeit ist die intensive Zusammenarbeit mit den Eltern. In Gesprächen bietet sich die Chance, das Kind nicht nur in einem Teilbereich seines Alltags zu erleben, sondern die eigene Sichtweise durch Schilderungen aus dem Kindergarten bzw. aus dem Elternhaus zu ergänzen. Diese Gespräche erleben wir als Bereicherung für unsere Arbeit.